Die Insel der Hundertjährigen


In keiner Region der Erde gibt es so viele alte Menschen wie auf Sardinien
Mit 112 Jahren ist Antonio Todde zurzeit der älteste Mann der Welt. Er lebt auf Sardinien, und das ist kein Zufall. Wie sich seit einigen Jahren herauskristallisiert, scheinen nirgendwo auf der Erde so viele Hundert- und Überhundertjährige zu leben wie auf der Mittelmeerinsel - gemessen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Schon viele Orte wurden in der Vergangenheit als Rekordhalter in Bezug auf alte Menschen gefeiert, doch immer stellte sich bei näherem Hinsehen heraus, dass das nicht stimmte.


Viele Altersforscher sind deshalb auch jetzt noch skeptisch, ob Sardinien wirklich ein Jungbrunnen ist. Denn nur ganz langsam werden die ersten Forschungsergebnisse erarbeitet. Eines der interessantesten präsentierten Forscher der Universität von Bologna. Danach kommt in Ländern, aus denen gesicherte Daten vorliegen, auf fünf hundertjährige Frauen ein hundertjähriger Mann. In den Dörfern auf Sardinien aber ist das Verhältnis schon zwei zu eins, und im gebirgigen Innern der Insel steht es sogar eins zu eins zwischen Männern und Frauen (Science, Bd. 291, S. 2074).


Warum die Männer auf Sardinien den Frauen in der Lebenserwartung nicht hinterherhinken ist bislang unklar. Zu den Vermutungen gehört, dass der relativ stressfreie, ländliche Lebensstil ebenso dafür verantwortlich sein könnte wie der sardische Rotwein oder sogar ein gewisses Maß an Inzucht, das sich in einer seit Jahrhunderten abgeschlossen lebenden Inselbevölkerung gar nicht vermeiden lässt. Auch ein besonders risikoloses Leben scheinen die Sarden nicht zu führen. Viele der heute Überhundertjährigen waren jahrzehntelang starke Raucher, und als Jugendliche waren sie genauso risikofreudig wie alle jungen Menschen auf der Welt.


Im Dorf Erula leben die Brüder Pietro (103) und Antonio (101) Brundu. Und immer noch erzählt Antonio, Zeit seines Lebens ein überzeugter Junggeselle, von den Heldentaten während seiner Zeit als Polizist. Einige Wissenschaftler vermuten das Geheimnis der Sarden in den Genen. Tatsächlich gibt es Anhaltspunkte, dass das für die Männlichkeit verantwortliche Y-Chromosom leicht veränderte Erbanlagen enthält. Doch auch die so genannten Mitochondrien, die "Kraftwerke" der Zelle, könnten besonders gut vor den schädlichen Abbauprodukten des Stoffwechsels geschützt sein, die den Alterungsprozess beschleunigen. Handfeste Beweise für diese Vermutungen existieren jedoch noch nicht. Daran wird ebenso gearbeitet, wie an dem Verdacht, dass die Menschen auf Sardinien ein außerordentlich stabiles Immunsystem besitzen könnten. Normalerweise wird das Immunsystem im Alter schwächer. Doch bei den Sarden beginnt eben diese Immunkomponente im Alter zwischen 60 und 70 noch einmal besonders stark zu werden. Aber vielleicht färbt die Langlebigkeit ja auch nur ab, hofft der 75jährige Italo Brundu und streichelt deshalb täglich seinen 103 Jahre alten Vater.


Natürlich hatte ich mich gehütet, zu aufdringlich zu sein, obwohl das einer Autorin bekanntermaßen schwer fällt. Die Sache mit der Schwäche und Erkältung verdankt Antonio Todde offensichtlich seinem Alter: Er ist 112 Jahre alt und damit laut Guinness-Buch der Rekorde der älteste Mann der Welt.

Im Mai 2000 wurde zunächst der aus Oklahoma stammende und inzwischen verstorbenen Benjamin Harrison zum Patriarchen der Erde erkoren - obwohl er erst am 3. Juli 1889 zur Welt kam. Tziu Todde wie die Bewohner Tianas ihn liebevoll nennen wurde hingegen schon am 22. Januar 1889 geboren.
Wir sitzen in der Küche und sprechen mit seiner Tochter Laura. Sie erzählt uns, dass er mit der Zeit immer kraftloser wird. Neben den Malaisen des Alters machen ihm auch die vielen Anerkennungsbesuche und Prämiierungen zu schaffen. Doch für die knapp 500 Einwohner des Dorfes Tiana ist und bleibt er ein Star.


Seit 1997 begann zunächst die Universität in Cagliari sich für den ehemaligen Schäfer zu interessieren. Kurze Zeit später meldeten sich die Uni Sassari und ein belgischer Arzt bei ihm. Professor Pulen gehört einer internationalen Kommission für Bevölkerungsstatistik an. Und für die ist das kleine charmante Dorf im Herzen der Insel schon länger von wissenschaftlichem Interesse: Hier untersuchen sie nämlich, was bis heute keiner so genau weiß: Warum feiern ausgerechnet in Tiana so viele Dorfbewohner ihren Neunzigsten oder gar Fünfundneunzigsten?


Fast ein Zehntel der Dorfbewohner ist schon weit über Neunzig. Laura lächelt und erzählt uns, dass die Untersuchung gar nicht so abwegig ist: "Meine Großmutter Maria Antonia - die Mutter von Antonio - ist 100 geworden, meine Tante - Antonios Schwester - 99 und eine Kusine ist mit 92 immer noch in den besten Jahren".


Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um diesen kleinen Mann mit dem sonnigen Gemüt: Da ist von einem magischen roten Wein oder einem guten Stück Fleisch die Rede, von einem Leben im Einklang mit der Natur und sich selbst. Antonio hatte es als Hirte sicherlich nicht leicht, wenn er bei Wind und Wetter seine Tiere zur Weide führen musste. Und damit die Schafe im Winter durch Frosteinwirkung nicht abstarben, brachte er sie sogar bis ins Campidano oder Oristanese: Er hat sich seinem Lebensraum angepasst - zu Fuß natürlich!
"Und schließlich gibt es ja noch die Gesamtheit der Erbanlagen", meint Laura, "aber die Langlebigkeit, die hat er von meiner Großmutter"!
Tiu Todde ist knapp zwei Monate nach diesem Gespräch am 3. Januar 2002 an Herzversagen gestorben.

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Comune di Baunei


Eine Hügellandschaft zwischen Bergen und Wasser, schwebend zwischen dem Weißen des ‘Supramonte‘ und dem ‘navarresischen‘ Meeresblau: Baunei ist bekannt für seinen Historischen Hintergrund, man erkennt die Ortschaft an ihren antiken Häusern, an ihrer lokalen Sprachweise an ihren immer noch fest verankerten Traditionen.


Eine schlichte und einfache über Jahrhunderte voller Stille gelebte Geschichte, die nie durch die Bestrebung nach Genugtuung eingekerbt wurde. Es ist eine Geschichte voller friedliche Vorkommnisse und Erinnerungen – von der nuraghischen Herrschaft bis hin zur römischen Ägide, zu den spanischen Jahrhunderten und den savoyischen Königen. Durch die Geschichte und die geographische Lage ist Baunei eine Art Prisma unbekannter und ungeahnter Emotionen. Dies wissen auch die wie von einer lockenden Teufelei verhexten immer wiederkehrenden Besucher


Hier gleicht jeder Ort einem Gemütszustand – von den Geheimnissen des Golgos bis zu den kristallklaren Wassern unserer Buchten, vom gelüfteten Geheimniss und Zauber des ‘Pedralonga‘ bis zur vollkommenen Ruhe in Santa Maria de Navarrese.

Oben auf dem Gipfel läuft das kalkhaltige Bollwerk zu einer flachen Oberfläche zu, die auf die weite Senke Golgos trifft. Es handelt sich hierbei um einen der charakteristischen Orte auf dem ‘Planeten Supramonte‘. Die Landschaft zeigt sich hier von seiner wildesten und schroffsten Seite und die natürliche Verbindung von Meer und Bergen verleiht dem Ganzen einen vollkommenen Wert, der durch stark kulturelle Valenzen bereichert wird und besonders in interessant auf dem Gebiet der Archäologie, vor allem in Golgo, ist. Golgo ist eine weite kalkhaltige Hochebene, dessen Eingänge von Nuraghe überwacht werden, so als ob sie ihre Geheimnisse bewahren wollten. Geheimnisse die sich auch in der Natur wiederspiegeln – von der schwarzen Tiefe des Erdlochs ‘Su Sterru‘ (das wohl tiefste Karstloch Europas) bis hin zum Meeresgrün des ‘As Piscinas‘.

Unter den Nuraghe gilt ‘Co é Serra‘ wahrscheinlich als der bekannteste in Golgo. Zum Schutz der Hochebene erbaut, leuchtet er noch immer hell auf einem niedrigen Felsvorsprung und steht in perfekter geometriescher Nähe zu den anderen Nuraghe ‘Orgoduri‘ und ‘Alvu‘.

Beide stehen nicht weit entfernt von der Sankt Peters Kirche. Die Legende um die in der zweiten Hälfte des XVII Jahrunderts errichtete Kirche besagt, dass der Heilige Apostel der Bevölkerung als Beschützer erschienen ist und diese vor der Bedrohung des ‘Su Scultone‘ befreite. Das Golgo-Erdloch wurde von einem Monster (Su Sscultone) bnewohnt, dessen Zorn im Tausch gegen Jungfrauen besänftigt werden konnte. Vor der Kirche steht ein antropomorphischer (menschenähnlicher) Baityloi (Bätyl), der auf Sardinien keines gleichen hat.

Es gibt noch weitere Gründe die das Gebiet derart attraktiv machen und alle sind von stark naturalistischem Wert. Von Golgo aus entwirrt sichdas Netz der Wanderwege, die nach Cala Goloritzé, Ispuligidenie, Cala Biriala, Ilune (Cala Luna) und Cala Sisine führen. In der Nähe von Cala Sisine befindet sich die Grotte ‘Su Meraculu‘, die neben der ‘Grotta del Fico‘, die allerdings nur mit dem Boot erreichbar ist, besichtigt werden kann.

Das Netz der Wanderwege wird in Pedralonga erweitert, denn dort befindet sich der Ausgangspunkt der wohl
bekanntesten Wanderroute – der ‘Selvaggio Blu‘ Fünf Tage lang führt dieser durch atemberaubende Kliffs, Doppelseile sind für das Abseilen erforderlich, er führt an antiken Schafställen vorbei und durch Wälder und natürliche Grotten: ein einzigartiges und ideales Umfeld für Klettertouren. Santa Maria de Navarrese hingegen liegt direkt am Meer und ist somit einer der beliebtesten und meist besuchten Ortschaften an der Ostküste Sardiniens. Es ist der ideale Entspannungsort für alle, die die Ruhe und Stille der Highsociety-Scene an der Costa Smeralda vorziehen.

Santa Maria ist ein Farbenkonzentrat: das Grün der Wildoliven und Nesselbäume, das Gelb der Ginster im Frühling, das Weiße der antiken Kirche aus dem XI Jahrhundert, das sich vom Blau der Tyrrhenischen Meeres abhebt. Und dann der Hafen von Santa Maria: von dort aus gelangt man zu den schönsten Buchten der Ostküste. Dort ist es, wo Berge und Wasser tatsächlich aufeinandertreffen.

Willkommen in Baunei

Das Naturdenkmal des Golgo von Baunei, auch Su Sterru genannt, was im Sardischen „der Schlund“ heißt, liegt auf der Golgo-Hochebene etwa 400 Meter über dem Meeresspiegel. Es handelt sich um einen Karstschlund, eine der tiefsten Grotten Sardiniens und nahezu einzigartig in Europa. Er erreicht eine Tiefe von 270 Meter und hat einen elliptischen Querschnitt. Im mittleren Abschnitt ist er bis zu 25 Meter weit. Der Schlund wird von einer interessanten Tierwelt bevölkert, darunter der Sardische Höhlensalamander, die Porrohomma-Spinne und auf dem Land lebende Krebstiere wie die Trischoniscus-Assel.

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 Cala Gonone


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschloβ man, den Monte Bardia mit einem Tunnel zu durchbohren, um eine Verbindung mit Dorgali herzustellen. Am 7. Februar 1860 wurde der Tunnel feierlich eingeweiht (alter Tunnel). Tausende von Personen waren anwesend, um zum ersten Mal den Berg zu durchqueren. Die Verbindungen zwischen Dorgali und Cala Gonone wurden im Laufe der Jahre immer intensiver; die ersten wirklichen Häuser entstanden, und der Handel von der Seeseite aus lief an.

Cala Gonone historisch


Die Bucht von Gonone wurde oft von Stürmen heimgesucht, hatte dabei aber keinen Anlande Platz. Somit war es äußerst gefährlich, hier vor Anker zu gehen. Die Klagen der Bootsbesitzer führten dazu, daβ die Gemeinde zum Schutz vor den Wellen des Meeres ein Anlegebecken im Strand erbauten. Im Jahre 1881 nahm sich der Bürgermeister von Dorgali, Cavalier Antonio R. Serra, die Probleme des Dorfes zu Herzen und widmete sich der Entwicklung der Küste. Während des Besuchs des Unterpräfekten, Advokat Ciriaco Pala, ergriff Serra die Gelegenheit, um ihm einen Bericht über die Problematiken Gonones zu unterbreiten. Die Finanzierung kam nicht, man erreichte es nur, daβ die Boote des Unternehmens Rubattino zweimal in der Woche anlegten.


Daβ Rubattinos Boote Gonone anliefen, genügte nicht, um den Handel mit den lokalen Erzeugnissen (Korn, Gerste, Käse, Weine) auf dem Seeweg anzukurbeln. Die Schwierigkeiten mit dem Seehandel hinderten die Marina von Dorgali nicht daran, in der Sommersaison das Ziel einer stets anwachsenden Zahl von Fremden zu werden, die mit Karren, Pferden und Ochsen aus den nahen Dörfern (Nuoro, Oliena, Bitti, Fonni und Gavoi) anreisten. Die Sommerfrischler verbrachten ihre Tage mit Spaziergängen, Bädern, Stunden in Kaffeehäusern und, wie heute auch noch, mit Ausflügen auf dem Meerweg zu den nahen Grotten.


Die meistbesuchte war die Grotte des „Boe Marino“, wo die Feriengäste aus der Nähe die Mönchsrobbe beobachten konnten, ein völlig unbekanntes Tier, das sich allein oder in Rudeln in den groβen Grottensälen tummelte. Die Robben, die sich sehr schnell im Wasser fortbewegen, haben eine laute, bellende Stimme. In der Brunft geben sie einen Laut ähnlich einem Brüllen von sich und bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen eine Art Brummen. Ihr Kopf ist langgezogen und platt, das Fell glänzend; sie lieben es, zu tauchen und stundenlang in der Sonne zu baden.


Im August des Jahres 1898 wurde die der Madonna della Guardia gewidmete Kirche eingeweiht. An den Bauarbeiten nahmen zahlreiche Personen aus allen sozialen Schichten mit Geld- oder Materialspenden oder durch Arbeitskraft teil. Später wurde das Kirchlein an einen anderen Ort verlegt; an seiner Stelle entstand ein Privatgebäude.
1913 widmete sich der Gemeinderat Dorgalis noch einmal dem Bau eines Hafens. In jenen Jahren entbrannte ein Streit zwischen Orosei und Dorgali, die beide am Bau eines Hafens interessiert waren.

Der Bürgermeister Giuseppe Gisellu, der der Gemeindeverwaltung von Dorgali vorstand, berief sich auf das Gesetz n° 3095 von 1885, um den Bau zu verwirklichen. 1929 waren schon hunderte von Häusern in Cala Gonone errichtet worden. Im September erließ die Gemeinde den ersten Bebauungsplan, der die Regeln für den Bau von Häusern, Straßen und Gebäuden festlegte. Dank des Marinebundes und der faschistischen Kampfgruppe des Ortes fand am 12. April 1934 das „Fest des Meeres“ statt.

Im Januar 1932 erbat und erhielt der Ingenieur Giovanni Ticca von der Hafenbehörde von Cagliari die Genehmigung zum Bau einer Badeanlage auf 4000 m² Strandfläche. Am 28. September 1933 wurde das Gebäude eingeweiht, das eine Terrasse, ein Restaurant und ein Buffet beherbergte (sowie 12 Umkleidekabinen für Männer und 12 Kabinen für Damen auf dem Strand),.

Somit liegen hundert Jahre zwischen dem ersten Antrag und dem Bau eines Hafens in Cala Gonone. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Cala Gonone vom italienischen Tourismus entdeckt und entwickelte sich zum Ferienziel einer stetig anwachsenden Zahl von Urlaubern. Die Einwohner Dorgalis widmeten sich dem Bau neuer Hotels und dem Handel; hunderte von Wohnungen wurden den Feriengästen zur Verfügung gestellt; die Zahl der Ausflugsboote wurde erhöht.

Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Bevölkerung, der künstlerische Wert der kunstgewerblichen Herstellung von Keramiken und Teppichen und die wilde Schönheit des Ortes fördern noch das Wachstum des Fremdenverkehrs in Cala Gonone.

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 Nuraghendorf Tiscali

Das Nuraghendorf Tiscali wurde in einem kegelstumpf-förmigen Hügel im inneren des Monte Tiscali (Berg Tiscali), welcher sich in der Mitte des Supramonte befindet, gebaut. Ursprünglich war dieser Hügel ausgehöhlt, aber aufgrund ständiger Beben der obersten Erdschichten, brach die Decke ein und wurde mit der Zeit von Vegetation überwuchert.

Das ganze Supramonte-Massiv besteht aus Kalkstein mit organischen Ursprüngen, die in die Zeit vor 160- 180 Millionen Jahre zurückdatiert werden. Das sogenannte Karsische Phänomen ist in Millionen Jahre langer Arbeit für alles was vor uns liegt zuständig. Eine unendliche Reihe von Schluchten, Klippen, Grotten und Höhlen.

Als die ersten Menschen, die dieses Dorf gebaut haben, bei dem Hügel ankamen, werden sie wohl den gleichen Zustand des Geländes vorgefunden haben, wie wir heute. Die Anwesenheit von Menschen kann mit dem Tal von Lanaittu verglichen werden. Tatsächlich kann man anhand von ungefähr 10 Ausgrabungen in der Höhle von Corbeddu mit Sicherheit sagen, dass Lanaittu von vor 12-14000 Jahren bis heute von verschiedenen Kulturen besiedelt wurde.

Aber bei Tiscali ist es sehr schwierig den gesamten Zeitraum festzustellen, indem das Dorf erbaut und bewohnt wurde, weil bisher noch keine offiziellen Ausgrabungen ausgeführt worden sind. Nur gegen Mitte der 30ger Jahre kamen die ersten Archäologen, darunter Taramelli und kurz zuvor (1910) Haig. Ihre Besuche bestanden im Grunde aus sehr schnellen Inspektionen und Schätzungen der Hütten sowie eine Sammlung von Keramik-Gegenständen nuraghischen und römischen Ursprungs. Man nimmt an, dass die ersten Menschen die im Lanaitu-Tal lebten aufgrund von Konflikten mit ihren Nachbarbevölkerungen, oder, was eher möglich ist, wegen der Ankunft der Römer ihre Häuser verlassen haben, und im Inneren des Berges Schutz gesucht haben.

Aus drei wichtigen Gründen gleichzeitig ist und bleibt es schwierig zu glauben, dass eine Stätte wie Tiscali über längere Zeit bewohnt war:

1.) Es ist fast unmöglich in Kalksteingebirgen natürliche Quellen zu finden, welche die tägliche Wasserzufuhr garantiert hätte. Jene Menschen mussten das wenige kostbare Wasser das durch die Felswand sickerte aufbewahren, indem sie Becken ausgruben um es zu sammeln, damit sie im Sommer genug hatten, wenn es wirklich nötig und rar war.

2.) Es ist unmöglich oder zumindest nahezu unmöglich dieses Gebiet zu bebauen und sehr schwierig Weideland für Tiere zu finden.

3.) Falls jene Menschenwirklich vor eventuellen Feinden geflüchtet waren, würden sie es wohl vermieden haben Zeichen ihrer Anwesenheit zu hinterlassen.

Das Dorf teilt sich in zwei Hüttengruppen. Die erste Gruppe neben dem Eingang an der nördlichen Wand besteht aus ungefähr 40 Hütten, wovon einige eine kreisförmige Form haben, die meisten aber einen rechteckigen Grundriss aufweisen. Die Mauern wurden mit einer einzigen Reihe unbearbeiteter Steine errichtet, welche von einer für Sardinien charakteristischen Lehmmischung zusammengehalten wurden.

Die Hütten verleihen den Eindruck hastig aufgebaut worden zu sein und zerbrechliche Gebäude zu sein. Die Türen waren breit und mit Querbalken versehen. Die Dächer bestanden aus Naturstoffen (Zweige, Wacholderbüsche). Die zweite Hüttengruppe befindet sich im Südwesten des Hügels und besteht aus mehr als 20 Hütten, von denen alle einen rechteckigen Grundriss aufweisen und etwas kleiner als die der ersten Gruppe ausfallen.

Da man nur schwer glauben kann, dass sie einen Schutz für eine ganze Familie darboten, nimmt man viel eher an, dass diese als Speisekammer für Vorräte oder als Ställe für Haustiere dienten. Wie bei der ersten Hüttengruppe waren auch hier die Dächer mit Gebüsch abgedeckt.

Es ist die Sache wert zu erwähnen, dass sich im inneren des Hügels ein kleiner Wald befindet, wo jahrhundertealte Pflanzen die typische mediterrane Vegetation darstellen, und wo man auch außergewöhnliche Exemplare von Eiche, Ahorn, Esche, Linde, Terebinth und Phillyrea antrifft.

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Rezept für Pane Carasau

 Zutaten:
12 400 g Hartweizenmehl
100 g Hartweizengrieß
390 ml Wasser (lauwarm)
1 Würfel Germ (oder 2 TL Trockengerm)

Rezept für sardisches Pane Carasau


Wasser, Mehl, Grieß, Germ, Salz und Zucker zu einem eher feuchten Teig verkneten.
Mit einem Geschirrhangerl bedeckt 3 Stunden an einem warmen, vor Zugluft schützten Ort (abgeschaltetes Backrohr) gehen lassen.
Danach den Teig rasch durchkneten und zu einer Rolle formen. 24 gleich große Stücke abschneiden und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu Kugeln schleifen.


Nochmals zugedeckt gehen lassen. Die Teigkugeln flach drücken und jeweils 2 übereinanderlegen. Auf der bemehlten Arbeitsplatte unter häufigem Wenden zu dünnen Teigfladen auswalken (ca. 23 cm ø).
Das Backrohr auf der höchsten Stufe vorheizen. Den ersten Fladen auf ein Backblech legen und in das vorgeheizte Backrohr legen.


Der Fladen bläht sich schon nach wenigen Sekunden auf - eventuell einzelne Blasen etwas niederdrücken, damit sich der Fladen gleichmäßig bläht - nun noch 1-2 Minuten weiterbacken.


Den Fladen herausnehmen und die restlichen Teigfladen backen. Ober- und Unterseite der Fladen mit einem Messer voneinander trennen.


Die getrennten Fladen nochmals bei 250 °C ins Backrohr legen. Das Pane Carasau 1 Minute backen, umdrehen und 1 Minute fertigbacken.


Tipp:
Für ein perfektes Pane Carasau; legen Sie eine Steinplatte auf das Backblech und heizen dann das Rohr auf höchste Stufe vor.
Die Teigfladen dann auf die Steinplatte legen und backen.

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